Manifest

Überarbeitung und Unterbezahlung sind in der Architekturbranche auch in Deutschland eine gängige Praxis. Diese toxische Kultur wurde durch die COVID-19-Pandemie noch weiter verschärft. Vor allem junge Architektinnen, Absolventinnen und studentische Mitarbeiter*innen sind von schlechter Bezahlung, Ausbeutung ihrer Arbeitskraft und schlechter Arbeitskultur in den Büros betroffen. Regulierende Instanzen gibt es in der Branche nicht. Die Kammern und der Bund Deutscher Architekten und Architektinnen unterstützen die betroffenen Gruppen weder durch Beratung noch durch bindende Vorgaben zu Gehältern, Überstunden etc. an die Büros. Auch junge Gründer und Selbstständige fühlen sich allein gelassen – Netzwerkmöglichkeiten, einfachere Teilnahme an Wettbewerben und rechtliche Unterstützung sind Mangelware.
Die Grundlagen für die Missstände in unserer Arbeitskultur werden jedoch oft bereits während des Studiums geschaffen, daher müssen auch die Architekturfakultäten in die Pflicht genommen werden. Die Realität der Profession und das Selbstbild, welches viele lehrende Architektinnen von der Disziplin haben, driften immer weiter auseinander. Die Studierenden werden nicht auf das vorbereitet, was nach dem Studium auf sie wartet. Im schlimmsten Fall reproduzieren junge Architektinnen die überholten Muster ihrer Lehrerinnen, wenn sie mit einer völlig unrealistischen Vorstellung des Alltags in einem Architekturbüro beginnen.

Schon im Studium bekommen wir eingetrichtert, dass nur mit Blut, Schweiß und Tränen gute Architektur erschaffen werden kann. Nachtschichten und Arbeiten bis zur kompletten Erschöpfung werden gefeiert und anerkannt. Diese Praxis bildet die perfekte Grundlage für leicht ausbeutbaren Absolventinnen-Nachschub in die Büros. Wer dann lange genug durchhält hat diese Muster meist soweit internalisiert, dass diese nicht hinterfragt und an die nächste Generation weitergegeben werden. Die schlechten Arbeitsbedingungen werden als unumstößliche Wahrheit akzeptiert und nicht weiter hinterfragt oder verändert.
Überarbeitung und Unterbezahlung sind in der Architekturbranche auch in Deutschland eine gängige Praxis. Diese toxische Kultur wurde durch die COVID-19-Pandemie noch weiter verschärft. Vor allem junge Architektinnen, Absolventinnen und studentische Mitarbeiter*innen sind von schlechter Bezahlung, Ausbeutung ihrer Arbeitskraft und schlechter Arbeitskultur in den Büros betroffen. Regulierende Instanzen gibt es in der Branche nicht. Die Kammern und der Bund Deutscher Architekten und Architektinnen unterstützen die betroffenen Gruppen weder durch Beratung noch durch bindende Vorgaben zu Gehältern, Überstunden etc. an die Büros. Auch junge Gründer und Selbstständige fühlen sich allein gelassen – Netzwerkmöglichkeiten, einfachere Teilnahme an Wettbewerben und rechtliche Unterstützung sind Mangelware.

Die Grundlagen für die Missstände in unserer Arbeitskultur werden jedoch oft bereits während des Studiums geschaffen, daher müssen auch die Architekturfakultäten in die Pflicht genommen werden. Die Realität der Profession und das Selbstbild, welches viele lehrende Architektinnen von der Disziplin haben, driften immer weiter auseinander. Die Studierenden werden nicht auf das vorbereitet, was nach dem Studium auf sie wartet. Im schlimmsten Fall reproduzieren junge Architektinnen die überholten Muster ihrer Lehrerinnen, wenn sie mit einer völlig unrealistischen Vorstellung des Alltags in einem Architekturbüro beginnen. Schon im Studium bekommen wir eingetrichtert, dass nur mit Blut, Schweiß und Tränen gute Architektur erschaffen werden kann. Nachtschichten und Arbeiten bis zur kompletten Erschöpfung werden gefeiert und anerkannt. Diese Praxis bildet die perfekte Grundlage für leicht ausbeutbaren Absolventinnen-Nachschub in die Büros. Wer dann lange genug durchhält hat diese Muster meist soweit internalisiert, dass diese nicht hinterfragt und an die nächste Generation weitergegeben werden. Die schlechten Arbeitsbedingungen werden als unumstößliche Wahrheit akzeptiert und nicht weiter hinterfragt oder verändert.